Nachdem die Hardware nun ausführlich auf ihre Funktionsfähigkeit getestet wurde, kann das Systen zuammen gebaut werden. Als erstes wird das Netzteil ins Gehäuse geschraubt. Da es sich um ein genormtes ATX-Netzteil handelt, passt es genau ins Gehäuse. Damit man es nicht verdreht einbaut, ist eines der vier Befestigungs-Schraublöcher leicht versetzt positioniert. Das neue 750 W-Netzteil ist aber ein wenig länger als das alte. Das ist in einem Gehäuse das groß genug ist kein Problem, nur in kleinen Gehäusen können sich in dieser Situation Laufwerke und Netzteil ins Gehege kommen.
Im nächsten Schritt wird das mit CPUs und RAM bestückte Mainboard in das Gehäuse eingebaut. Wenn noch nicht geschehen wird zuvor die ATX-Blende ins Gehäuse eingesetzt, damit die externen Schnittstellen am Board nicht frei in die gegend gucken. Da das große Serverboard auch die Reserveräume dieses an sich recht geräumigen Gehäuses ausreizt ist ein wenig Fingerspitzengefühl von Nöten. Man sollte beim Einsetzen des Boards übrigens versuchen, diese schwere Materialkombination nicht an irgendwelchen kleinen ähnlichen Bauteilen anzufassen, die verbiegen sich nur uns brechen ab. Relativ gefahrlos kann man das Board an den beiden CPU-Lüftern anfassen, die ja an sich die Hauptmasse darstellen, am besten hält man es aber mit beiden Händen am rechten und linken Rand fest und setzt es ins Gehäuse.
Im Idealfall sitzen die Löcher im Board exakt über den Gewinden im Towergehäuse (dafür gibt's Standards!). Manchmal kann es aber vorkommen, dass im Gehäuse weniger Befestigungsmöglichkeiten vorhanden sind, als sie das Board anbietet. Hierbei ist zu beachten, dass das Board insgesamt einen sicheren Sitz haben muss. Das Board darf sich nicht durchbiegen, wenn zum Beispiel der RAM gewechselt oder eine Erweiterungskarte eingesteckt wird. Am ehesten frei in der Luft hängen kann die Ecke vom Board, wo die Festplatten- und Laufwerkskabel eingesteckt werden, da dies meist ohne größeren Kraftaufwand möglich ist.
In diesem konkreten Fall gibt es zuviel und zuwenig Befestigungsgewinde gleichzeitig, das heißt an einigen Stellen hängt das Board in der Luft, an anderen Stellen liegt es auf den Gewinden auf, ohne das man an dieser Stelle eine Schraube einziehen kann. Beides ist nicht gut! Das Frei-in-der-Luft-Hängen kann man durch zusätzliche Gewindebolzen lösen, die dafür benötigten Löcher sind zum Glück vorhanden. Das "Zuviel" kompensiert man dadurch, dass Isolierband über die Gewinde geklebt wird, so dass an dieser Stelle kein Kurzschluss entstehen kann.
Nach diesen Vorbereitungen kann nun die Hauptplatine mit allem was dazu gehört ins Gehäuse gesetzt werden. Dabei muss man zuerst darauf achten, dass keine Kabel im Weg sind, zweitens muss man beim einschieben der Anschlussleiste durch die ATX-Blende aufpassen, dass man die kleinen Federn an der Blende nicht verbiegt und drittens muss man aufpassen, dass man nicht durch irgendeine Ungeschicklichkeit das Ganze kaputt macht...
Ist das Board platziert, werden durch alle Befestigungslöcher, unter denen sich auch ein Gewinde befindet, die passenden Schrauben angezogen. Bitte fest, aber nicht zu fest (Nach fest kommt ab!). Nun müssen noch die Stromstecker und die kleinen Drähte für Einschlter, Reset und Status-LEDs platziert werden. letztere sind etwas fricklig, da sehr klein. Außerdem muss man sich peinlichst genau an die Hinweise aus dem Handbuch halten. Meist sind die bunten Drähte der Pluspol und die weißen oder schwarzen der Minuspol.
Eine kleine Gemeinheit hat sich hier wieder versteckt: Der Stecker für die Power-LED ist dreipolig ausgelegt, es werden aber (wie für jede Diodenanbindung) nur zwei Drähte benötigt. Leider variiert es von Board zu Board, wie diese zwei Drähte in den drei Positionen stecken. Zum Glück kann man mit etwas Pfriemeleic die Drähte im Stecker umbauen. mit zum Beispiel der Spitze eines Cuttermessers (Vorsicht, Verletzungsgefahr - ich hatte aber grad nichts anderes) wird der kleine schwarze Widerhaken hochgebogen, dann kann der Draht nach hinten herausgezogen werden und in die gewünschte Position zurück geschoben werden.
Jetzt ist es Zeit für einen kleinen Test. Stromkabel, Tastatur und Monitor werden angeschlossen und der PC gestartet. Wenn jetzt gar nichts passiert, obwohl alle Kabel richtig sitzen, ist der Draht zum Einschlter (PWR SW) entweder verkehrt herum oder versetzt eingesteckt. Hier muss man nocheinmal ins Handbuch gucken und den Sitz überprüfen. Wenn bis hierher alles geklappt hat, können die Laufwerke angeschlossen werden.
Da ich erstens ohnehin nur eine brauchbare Festplatte übrig habe und zweitens diesen Rechner nicht zum Abspeichern großer Datenmengen sondern zum Rechnen haben möchte, schließe ich nur eine einzelne S-ATA-Platte (Samsung, 600 GB, kostenlos da schon vorhanden) an den PC an. Der Festplattencontroller wird dazu im BIOS in den erweiterten S-ATA-Modus gestellt (es gibt noch den kompatibilitäts-Modus für ältere Betriebssysteme), außerdem wird AHCI (Advanced Host Controller Interface) aktiviert, damit die Platte mit der bestmöglichen Performance angesprochen wird. RAID schalte ich aus.