PCI - Peripheral Component Interconnect
Mit dem in seiner Ursprungsvariante 32-bittigen und 33 MHz schnellen PCI-Bus wurde 1991 eine komplett neue interne Schnittstellenvariante präsentiert, die sich seit Beginn ihrer Verbreitung 1993 bis heute (2013) auf etlichen Mainboards hält. Mit wesentlich geringerem Platzbedarf im Vergleich zum ISA/VL-Bus wird eine Datenrate von 133 MB/s erreicht. Des weiteren werden PCI-Karten vom Mainboard-BIOS erkannt und mit Ressourcen versorgt. Bei den älteren ISA-Karten musste das noch mit Jumpern auf der Karte selbst geschehen.

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(Alter) ISA-Slot (oben), PCI-Slot (Slotbleche rechts)

Die theoretischen 133 MB/s werden zuallererst durch Protokolldaten vermindert, so dass die maximal mögliche Datenrate letztlich nie zur Verfügung steht. Außerdem müssen sich alle PCI-Karten die Übertragungsrate teilen, da der PCI-Bus keine exklusive Verbindung zu einzelnen Karten herstellt, sondern vielmehr alle Karten zusammen mit dem Chipsatz verbindet.

Da der PCI-Bus nun schon fast zwei Jahrzehnte in Computersystemen Anwendung findet ist es wenig verwunderlich, dass sich verschiedene Versionen entwickelt haben: Die erste wirklich verwendete Version (PCI 2.0) wird - wie schon eingangs erwähnt - mit 33 MHz betrieben und schafft bei 32 bit Busbreite 133 MB/s. Dabei liegt eine Spannung von 5 Volt an. In den folgenden Versionen wurde die Spannung auf 3,3 Volt abgesenkt. Es gibt PCI-Karten, die nur eine der Spannungen vertragen, viele lassen sich aber mit 3,3 und 5 Volt betreiben. Damit es bei inkompatiblen Karten nicht zu Beschädigungen kommt, ist die Spannung mechanisch im Stecker kodiert, so dass nur kompatible Karten in den Steckplatz passen. Weiterhin wurde auch die Busfrequenz von 33 auf 66 MHz gesteigert. Der aktuelle Stand ist PCI 3.0, hier liegt eine Busspannung von 3,3 Volt an, der Bus ist 32 bit breit und 66 MHz schnell, damit ergibt sich eine theoretische Datenrate von 266 MB/s.

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PCI-Slot, 32 bit, 5 Volt (Slotblech nach links)

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PCI-Karte, 32 bit, 5 Volt (Slotblech nach rechts)

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PCI-Karte, 32 bit, 3,3 und 5 Volt (Slotblech nach rechts)

PCI-X (PCI Extended)
Als Erweiterung des klassischen PCI-Busses hat PCI-X vor allem in Server- und Workstation-Umgebungen einen Platz gefunden. Die Breite von PCI-X beträgt 64 bit statt der 32 bit beim klassischen PCI-Bus. Damit verdoppelt sich die mögliche Datenübertragungsrate. Die Steckplätze sind dadurch aber auch größer geworden, was sowohl Karten als auch mainboards teurer bzw. unhandlicher macht. In der leistungsfähigesten Ausbaustufe liegt die theoretische maximale Übertraguungsrate bei 533 MB/s.

AGP - Accelerated Graphics Port
Ab 1997 zeigte sich, dass der klassische PCI-Bus für aktuelle Grafikkarten zu langsam ist. So wurde exklusiv für diese Erweiterungskarten unter wesentlicher Beteiligung von Intel der AGP-Bus entwickelt. Durch die höhere Geschwindigkeit wurde es sinnvoll möglich, Grafikdaten wie z.B. Texturen in den größeren Arbeitsspeicher auszulagern. Die Busbreite beträgt bei allen Varianten des AGP 32 bit. In der ersten Version (AGP 1.0 mit 1x und 2x) wurden die Daten mit 66 MHz übetragen, was eine Datenrate von theoretisch 266 MB/s (1x) bzw. 533 MB/s (2x, mit Nutzung beider Flanken des Taktsignals, DDR) bringt. Die Versorgungsspannung beträgt in dieser Version 3,3 Volt.

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AGP-Slot, 1,5 Volt auch AGP pro möglich (Slotblech nach rechts)

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AGP-Karte, 1,5 und 3,3 Volt (Slotblech nach links), die Kontaktflächen sind in zwei Reihen übereinander angebracht

Mit AGP 2.0 und dem 4x-Modus wurde die Datenrate bei gleichbleibender Taktfrequenz nochmals verdoppelt (auf 1066 MB/s), die Busspannung wurde auf 1,5 Volt reduziert. Um die Spannung auch mechanisch detlich zu machen, sitzen die Kerben in der Anschlussleiste von AGP 2.0-Karten an anderer Stelle als in der Version 1.0. Es gibt aber auch Karten, die beide Spannungen vertragen.

Um die Geschindigkeit auf das Achtfache (8x) des Ursprungsniveaus zu bringen, wurde es durch Schltungstricks ermöglicht, acht Bit pro Taktsignal und Leitung zu Transportieren. Damit war die Datenrate bei 2133 MB/s angekommen. Es wurde hier aber immer schwieriger, ein stabiles Signal sicherzustellen, daher ist der AGP seit 2006 nicht mehr auf aktuellen Hauptplatinen zu finden.

Mit AGP pro wurde eine machanische Erweiterung des Steckplatzes definiert, die nicht zur Steigerung der Datenübertragungsrate diente, sondern genutzt wurde um die immer stromhungrigen Grafikkarten mit zusätzlichen Versorgungsleitungen auszustatten.


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