Das Paket kam recht zügig, bei der Entgegennahme klapperte es aber etwas verdächtig aus der Kiste. Der Verkäufer hatte den CPU-Kühler demontiert (prinzipiell zum Versand eine gute Idee), dabei aber nicht bedacht, dass just bei diesem Board noch unter den Prozessorsockeln eine Metallplatte als Gegenpart zu den Kühlern sitzt. Diese Platte flog fröhlich hinter dem Board durch die Gegend. Ich baute also das Board aus dem Gehäuse aus und schraubte Halteplatte und Kühlkürper fest. Beschädigungen durch die lose Platte waren nicht erkennbar. Zu meinem großen Verdruss passierte nach dem Anschalten des nahezu kompletten PCs (nur die Festplatte fehlte) erstmal nichts. Naja, fast nichts, der BIOS-Beepcode für defekten Arbeitsspeicher ertönte... Sollte doch etwas beschädigt sein?

Ursprünglich waren wohl sechs Module zu 4GB installiert gewesen, der Verkäufer hat aber zwei Module behalten. Nun muss Arbeitsspeicher auf Hauptplatinen immer in einer gewissen Reihenfolge in die Steckplätze gesetzt werden. Bei Durchschnitts-Mainboards passiert meist nichts dramatisches, wenn die Module nicht nach Plan platziert werden, im schlimmsten Fall ist das System einfach nur langsamer. Bei Server-Boards muss hingegen peinlich genau auf die richtige Reihung geachtet werden, sonst läuft gar nichts. Nach längerem Herumprobieren und unter Zuhilfenahme des Handbuchs konnte ich doch eine Kombination finden, in der der Speicher erkannt wurde. Der Rechner startete endlich!

02-xeons-5440 038 300pxNachdem die prinzipielle Funktionsfähigkeit der erworbenen Gebrauchthardware bestätigt werden konnte, sollten nun die beiden eigentlich vorgesehenen Prozessoren installiert werden. Um die gute Hardware nicht unnötigen Gefahren auszusetzen habe ich erstmal mit einer der beiden CPUs begonnen. Nach dem Einbau und einem Neustart blieb aber der Monitor schwarz. Da die CPU aber keineswegs defekt aussah (CPUs sind auch eher schwar kaputt zu bekommen), konnte dahinter nur eine Inkompatibilität stecken. Also die ursprüngliche CPU wieder eingebaut und einen Blick ins BIOS geworfen. Der Vergleich mit der Hersteller-Website ergibt, dass auf dem Board nicht das aktuellste BIOS installiert ist. Leider gibt es für diese Hauptplatine nur eine Möglichkeit, das BIOS zu aktualisieren: Mit einer DOS-Bootdiskette!


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