intel-core-i5-2013Der eneue Core i5-Prozessor Bild: IntelZwar gibt es auch andere Prozessorhersteller, dennoch ist Intel mit seinem überragenden Marktanteil zumindest im PC- und Notebook-Bereich das Maß der Dinge. Daher wird jede neue Prozessorgeneration alleinthalben heiß erwartet. Vor kurzem war es dann wieder soweit: Die neuen Core-Prozessoren (Codename Haswell) wurden präsentiert. Zur Unterscheidung von der Vorgängergeneration erhöht sich die Tausenderstelle in der Produktkennzeichnung um eine Stelle auf die 4. Die CPUs heißen also Core i5/i7-4xxx. Damit sind Mittel- und Oberklasse abgedeckt. Die Einstiegsreihe Core i3 wird noch bis September mit dem Wechsel auf die neue Technik warten müssen.

Doch was bringt die neue CPU-Generation an Neuerungen? Zuallererst einmal Inkompatibilität, denn ein neuer Sockel wurde gleich mit eingeführt. Diesmal besitzt er 1150 Kontakte. Der Vorgänger Sockel 1155 hat immerhin zwei CPU-Generationen überstanden, da war es jetzt wohl Zeit für etwas neues. Die Strukturbreite bleibt mit 22 nm auf dem selben Level wie bei den Ivy-Bridge-CPUs der letzten Generation. Dafür hat Intel einige neue Funktionen spendiert, die die Verarbeitungsgeschwindigkeit bei dafür optimierter Software teils drastisch erhöhen sollen. Beispiele dafür sind AVX2 (Advanced Vextor Extensions), die Fortführung der mit der Sandy-Bridge-Baureihe eingeführten Befehlssatz-Erweiterung, die Spiele und Multimediaanwendungen beschleunigen soll, und der weiter aufgebohrte Grafikkern, dessen Leistung im Vergleich zum Vorgänger quasi verdoppelt wurde.

Neben den Änderungen im "Rechenwerk" selbst gibt es aber auch noch eine Änderung, die nicht direkt auf die Rechnleistung Einfluss haben wird: Ein Teil der Spannungswandler wandert vom Mainboard auf die CPU. Dadurch soll einerseits der Gesamtenergieverbrauch des Systems sinken (auch wenn dadurch erstmal die TDP der einzelnen CPU steigt), andererseits sollen so suboptimal designte Mainboards als Fehlerquelle bei der Spannungsversorgung weitestgehend ausgeschlossen werden. Im Rahmen der Einergiesparbemühungen wird es für die Wandler auf den Hauptplatinen nämlich immer schwieriger, den schnellen Wechseln der CPU zwischen "rechnen" und "schlafen" zu folgen.

Für Notebooks sollen mit der neuen CPU-Generation auch längere Laufzeiten möglich werden. dazu sollen die neuen CPUs vor allem im Bereitschaftsmodus erheblich weniger Energie verbrauchen.

Unterm Strich kann man sagen: Wer sich jetzt einen aktuellen PC zulegen möchte, sollte auf die neuen CPUs Wert legen. Wer aber einen Computer der letzten oder vorletzen Generation sein eigen nennt, würde höchstwahrscheinlich von einem Upgrade enttäuscht werden, da sich die Beschleunigung bei "normalen" Anwendungen eher in Grenzen hält. Nur wer jeden Tag HD-Videos transcodiert oder anspruchsvolle Games in höchsten Detailstufen spielen möchte wird eventuell etwas davon haben.

Da ich hier nicht alle Neuerungen haarklein auseinandernehmen will, hier ein Link zu den Kollegen von golem.de, die einen recht umfangreichen Artikel zum Thema verfasst haben:
www.golem.de/news/core-i7-4770k-im-test-haswell-spart-viel-strom-und-verdoppelt-grafikleistung-1306-99522.html

Wie geht's weiter?

Substanziellere Änderungen der CPU-Hardware sind erst in ein bis zwei Jahren bei der übernächsten CPU Generation "Skylake" zu erwarten. Die nächste Generation "Broadwell" wird 2014 nur eine Verkleinerung der Strukturbreite auf 14 nm bringen, außerdem scheint es so gut wie sicher, dass es Broadwell-Chips nur für PC-Hersteller zum Auflöten, nicht jedoch für Privatanwender als herkömmliche CPU zum Selbsteinbau geben wird. Skylake hingegen soll mit DDR4-RAM, PCIe 4 und AVX 3.2 zahlreiche Neuerungen bringen. Sicher ist dann auch wieder ein neuer Sockel fällig. Mehr Spekulationen zur Intel-Roadmap gibt es bei xbitlabs.com.


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